Proteomis - das funktionelle Eiweißprofil nach C.E.I.A.

Protein und Proteomik

Eiweiß, biochemisch als Protein bezeichnet, gehört neben Fett und Kohlehydraten zu den drei wichtigen Ernährungsbausteinen. Unser Körper enthält über eine Million verschiedene Proteine, im Blut allein etwa 100.000. Ohne Proteine gäbe es keine geordnete Zellfunktion, keine Zellerneuerung, keine körpereigene Abwehr. Proteine sind aber auch Botenstoffe. In ihnen bildet sich die angeborene Reaktion auf die Außeneinflüsse ab, denen wir im Laufe unseres Lebens ausgesetzt sind. Mit anderen Worten, kein Leben ohne Proteine.

Manche Proteine reagieren sehr schnell, zum Beispiel schon auf körperliche Anstrengung oder etwas zu Essen, andere verändern sich sehr langsam z.B. mit der Alterung.

Alle Proteine in einer menschlichen Zelle, im Blut oder im gesamten Körper zusammen bezeichnet man als Proteom. Das Proteom eines Menschen ist so einzigartig wie seine Erbanlagen, die bestimmen, welche Augenfarbe wir haben oder ob wir, wie die Oma, zu Gichtanfällen neigen. Aber anders als unsere Gene, die ein Leben lang, vom Baby bis zum Greis, gleich bleiben, verändert sich das Proteom ständig durch die Einflüsse des täglichen Lebens und die unterschiedlichen Antworten unserer Gene auf diese Einflüsse. Alles, was uns krank macht, kann an Veränderungen der Proteine abgelesen werden, damit sind sie ideale „Informanten“ für Mediziner.

Die Wissenschaft setzt Proteine als Biomarker zur Früherkennung von Krankheiten eins. Die Medizin sucht in diesem Feld auch nach Möglichkeiten, Eiweiße zu verändern, um den Ausbruch einer Krankheit zu verhindern, oder sie zu heilen. Das ist das Bohren sehr dicker Bretter. So spektakulär die Erfolge zum Teil sind, sie betreffen doch bisher meist sehr schmale Felder, die nah an der menschlichen Genetik liegen und entweder im Alltag des niedergelassenen Arztes wenig Bedeutung haben oder – wie im Falle der Alzheimer´schen Demenz – bisher reine Diagnose ohne Aussicht auf Besserung oder Heilung bieten.

Die funktionelle Proteomik und ihr Nutzen

Die funktionelle Proteomik nach C.E.I.A. beschäftigt sich ebenfalls mit dem Proteom, hat aber einen anderen Ansatz: Sie ist sozusagen der Blick aus der Adlerperspektive auf die Gesamtheit der menschlichen Proteine im Blut, um dem ganzen Menschen in einer diagnostischen Bewertung gerecht zu werden.

Das „Funktionell“ in Funktionelle Proteomik lässt sich daher auf zweierlei Weise übersetzen: a) funktionell bezogen auf das Funktionieren aller körperlichen Systeme und b) funktionell im Sinne von „angewandt“, also direkt verbunden mit einem Therapievorschlag. Denn die funktionelle Proteomik ist vor vierzig Jahren in Lyon aus einer ganz praktischen Frage entstanden: als nämlich ein belgischer und drei französische Ärzte wissen wollten, warum und wie naturheilkundliche Medikamente wirken. Dieser „umgekehrte Ansatz“, von der Therapie zur Diagnose zu kommen, war ein genialer Kunstgriff. So folgt aus dem Befund im Eiweißprofil immer eine konkrete und individuell auf Sie zugeschnittene Therapie.

Einsatzmöglichkeiten des Proteomisprofils

Stoffwechselstörungen, häufige Infektionen, Erkrankung der Verdauungsorgane, Störungen des Immunsystems, des Hormonsystems und des Nervensystems verändern die Proteine unseres Blutes, kurzfristig bei akuten, langfristig und anhaltend bei chronischen Erkrankungen. Wir wissen, dass sich Symptome wie Schmerzen oft erst zeigen, wenn die Krankheit weit fortgeschritten ist oder mehr als 70% der Organfunktion verloren gegangen ist. Veränderungen im funktionellen Eiweißprofil sind jedoch schon deutlich früher zu finden, und sie stellen immer einen ganz individuellen Spiegel der Beschwerden und Störungen des Patienten dar. Davon sind psychische Ursachen nicht ausgenommen. Auch Erschöpfungszustände, Depression, Burn-Out, selbst Trauer verändern unsere Proteine. Das Eiweißprofil bildet diese Veränderungen ab. Es eignet sich daher ausgezeichnet für die Prävention.

Praktischer Ablauf der Diagnose

Für die Durchführung eines funktionellen Eiweißprofils ist eine einfache Blutprobe morgens vor der ersten Mahlzeit ausreichend. Die Blutprobe (oder richtiger: das daraus bereits herausgefilterte Bluteiweiß, das sogenannte Serum) wird von der Praxis in das zentrale europäische Labor nach Brüssel geschickt. Dieses Labor bekommt aus allen Ländern der Welt Blutproben für eine solche Analyse. Im Lauf von mehr als 40 Jahren wurden so die Eiweißprofile von weit über 3 Millionen Patienten gesammelt, die als Vergleichsgrundlage das Verfahren einzigartig präzise und sicher machen.

Das Eiweiß wird 46 Reagenzien ausgesetzt, die es trüben. Der Grad dieser Trübung wird für jedes Reagenz gemessen. Die Messwerte können dann entweder im Durchschnitt einer 20.000 Patienten zählenden Vergleichsgruppe gleichen Geschlechts und Alters liegen oder nach oben oder unten abweichen.

Ergebnisse und Therapieplanung

Das Ergebnis liegt innerhalb weniger Tage vor. In einem Termin besprechen wir das Profil und setzen es zu Ihren schon bekannten Laborwerten und klinischen Befunden in Bezug. Wir entwickeln unter Berücksichtigung Ihrer Beschwerden und Symptome Ihre Therapie. Da es sich um ganzheitliches und integratives Konzept handelt, werden dabei die Optionen aus der sogenannten „Schulmedizin“ genauso einbezogen wie die ganze Bandbreite der Komplementärmedizin und der Selbstheilungskräfte, die unser Körper mit der richtigen Ernährung und Bewegung entwickelt. Schwerpunkte der proteomischen Therapie sind neben Lebensstiländerungen die Pflanzenheilkunde (Phytotherapie), Mineralotherapie, Therapie mit ätherischen Ölen, Regulations- und Immuntherapie.

Wir besprechen die Maßnahmen und erstellen für Sie einen Medikamentenplan. Auch die Art der Einnahme der Medikamente klären wir miteinander.

Was bringt die Therapie?

Die funktionelle Proteomik ist kein Wunderheilmittel. Richtig eingesetzt, kann sie jedoch gerade bei chronischen Erkrankungen Klarheit über die möglichen Ursachen und deutliche Besserung bewirken. Da gerade bei chronischen Erkrankungen Besserung und, falls möglich, eine Heilung Zeit brauchen, müssen Sie außer einer aktiven Mitwirkung etwas Geduld mitbringen. Zwar können Sie von einer Linderung der Beschwerden meist innerhalb weniger Tage oder Wochen ausgehen, für nachhaltige Erfolge muss eine solche Behandlung mindestens 3 Monate, bei besonders chronischen Verläufen auch bis zu 6 Monate angewendet werden. Je nach Erkrankung empfiehlt sich ein Kontroll-Eiweißprofil nach Ablauf dieser Zeit.

Zahlt das die Kasse?

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Therapie noch nicht, es handelt sich um eine Selbstzahlerleistung, die der GOÄ (Gebührenordnung für Ärzte) entsprechend ab­gerechnet wird. Die meisten privaten Krankenkassen erstatten das Eiweißprofil, das gleiche gilt für private Zusatz­versiche­rungen, die nach dem Hufeland-Verzeichnis erstatten. Gerne informieren wir Sie vorab zu den Preisen für das Eiweißprofil und den voraus­sicht­lichen Aufwand für Ihre individuelle Therapie.